Deutsches Hygiene-Museum, (1911-1990)

Zentrales Museum zum Gesundheits- und Sozialwesen

Geschichte und Organisation: 
Als die ›I. Internationale Hygiene-Ausstellung‹ in Dresden, die unter dem Protektorat des sächsischen Königs stand, Ende Oktober 1911 ihre Pforten schloß, ging ein volksaufklärerisches Unternehmen zu Ende, wie es zuvor noch keines gegeben hatte. Der weltweite Erfolg dieser Ausstellung, die bei 5,5 Mio. Besuchern einen Reingewinn von über 1 Mio. Reichsmark verbuchen konnte, bestärkte den Industriellen Karl-August Lingner - Fabrikant des antiseptischen Mundwassers Odol - in seinem langgehegten Wunsch, ein Hygiene-Museum zu gründen. Jedoch erst 1927/30 wurde der symmetrische Monumentalbau des D. am Dresdener Lingnerplatz nach einem Entwurf von W. Kreis errichtet und anläßlich der ›II. Internationalen Hygiene-Ausstellung‹ 1930 eingeweiht.
Das im Zweiten Weltkrieg zu 80 Prozent zerstörte D. wurde am 9.3.1946 wiedereröffnet und nach 1947 in mehreren Etappen wieder aufgebaut. Das Museum war seit dem 1.9.1945 eine nachgeordnete Einrichtung der ›Deutschen Zentralverwaltung für Gesundheitswesen‹ und wurde 1951 offiziell dem Ministerium für Gesundheitswesen direkt unterstellt.
Ihm angeschlossen waren ein ›Institut für Gesundheitserziehung‹ mit wissenschaftlicher Zielsetzung und ein ›Institut für biologisch-anatomische Unterrichtsmittel und Anschauungsmaterialien‹, dessen Aufgabe die Herstellung und der Absatz dieser Materialien war.

Funktionen und Wirkungen: 
Das D. war Bestandteil des »sozialistischen Gesundheitswesens« in der DDR
und propagierte dessen Erfolge; vor allem befaßte es sich jedoch mit Gesundheitserziehung und -vorsorge.
Seine wichtigsten Arbeitsbereiche waren: Ausstellungen im eigenen Haus sowie vielbeachtete Wanderausstellungen, die sowohl in der DDR wie im Ausland gezeigt wurden. Hinzu kamen Produktion und Vertrieb von biologisch-anatomischen Lehrmitteln und Modellen, die in über 60 Länder exportiert wurden; Forschung, Aus- und Weiterbildung im Bereich der Gesundheitserziehung; populärwissenschaftliche Arztvorträge sowie die Herausgabe von Kleinausstellungen, Lichtbildreihen, Lehrtafeln, Broschüren,
Merkblättern, Kinderschriften und -kalendern.
Die Hausausstellungen belegten etwa 6000 qm Ausstellungsfläche und behandelten folgende Themen: Erfolge des Gesundheits- und Sozialwesens in der DDR; Fragen der Arbeitshygiene und des Arbeitsschutzes; Wasser- und Abwasserhygiene; Medizintechnik. Im Obergeschoß des Hauses wurden die Entwicklungsgeschichte des Menschen; Bau und Funktionen der einzelnen Körperorgane (mit zahlreichen Modellen und Apparaten); Ernährung; Gefahren des Genußmittelmißbrauchs; Sexualbiologie und  Sexualerziehung präsentiert. Weltberühmte Exponate waren u. a. durchsichtige Schaumodelle einer ›gläsernen Frau‹, eines ›gläsernen Pferdes‹ und einer ›gläsernen Kuh‹. Zum D. gehört auch ein zwischen 1952 und 1961 angelegter Heilpflanzen- und Küchengewürzgarten sowie eine etwa 50000 Bände umfassende Fachbibliothek.

Umwandlung: 
Seit 1991 ist das D. dem Land Sachsen unterstellt, das etwa 2 Drittel des Etats von 5,2 Mio. DM trägt, für den Rest kommt der Bund auf.
Das Fachmuseum soll seine internationale Sonderstellung auch weiterhin behalten, doch wurde es inzwischen umstrukturiert. Man verkaufte die gewinnbringende Lehrmittelproduktion an ein Hamburger Unternehmen, das von den zuletzt dort tätigen 273 Angestellten 49 übernahm. Am D. verblieben 70 Mitarbeiter; die Leitung des Hauses wurde Martin Roth über-
tragen.

[Lexikon der Organisationen und Institutionen: Deutsches Hygiene-Museum, S. 3. Digitale Bibliothek Band 32: Enzyklopädie der DDR, S. 8116 (vgl. DDR-Org. u. Inst., S. 246-247) (c) 1994 by Rowohlt Taschenbuch Verlag]
 

Kundi +
 

Für Fanny & Co.

Endlich gefunden.
Und auch noch zum richtigen Thema ...

Kundi gab den Kindern Gesundheitstip(p)s im Auftrag des
Deutschen Hygiene Museums in Dresden.
Dieses Heftchen stammt von 1983.

 

 

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